Wappen von Tansania

Sansibar [ˈzanzibaːɐ̯] (auch Zanzibar; persisch ‏زنگبار‎: Zangi-bar; Bedeutung wahrscheinlich „Küste der Schwarzen“, vgl. Zandsch) ist ein halbautonomer Teilstaat des Unionsstaates Tansania in Ostafrika.
Das Gebiet besteht aus den beiden Nachbarninseln Unguja (früher ebenfalls Sansibar genannt) und Pemba, jeweils mit Nebeninseln, sowie der abgelegenen kleinen Latham-Insel, alle im Sansibar-Archipel.
Die in geographischer Hinsicht ebenfalls zum Sansibar-Archipel gerechnete Insel Mafia ganz im Süden ist nicht Teil des Gebietes, gehörte aber bis 1885 zum Sultanat Sansibar.
Im Jahr 2007 betrug die Gesamtbevölkerung 1.155.065.

 
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Sansibar - die Sklaven- und Gewürzinsel


Wir verbrachten im Nov. 2006 einen zweiwöchigen Urlaub auf der Sklaven- und Gewürzinsel Sansibar, die zu Tansania gehört. Der Condor Flug startete in München mit Zwischenlandung in Mombasa (Kenia), wo wir Urlauber aufnahmen, die wieder nach Hause wollten. Daher betrug die Flugzeit etwas über 11 Stunden. Dafür kommt der Rückflug aus Mombasa und geht direkt von Sansibar nach München, daher nur 9 Stunden Flugzeit.
Am Flughafen wurden wir von der von TUI beauftragten Agentur Fisherman‘s Tour and Travel abgeholt und bei Ankunft im Hotel auch in die Dinge, die man wissen muss eingewiesen.

 

Unser Hotel war das Ocean Paradise, ein 4 Sterne Hotel, dass seit zwei Jahren eröffnet wurde. Das Hotel liegt an der Nordostküste und ist etwa 45 Min. vom Flughafen entfernt. Die Hotelanlage war durch ihre Lage in zwei wesentliche Teile untergliedert, den oben gelegenen Bereich von Rezeption, Shop, Restaurant, Internet Cafe und mehreren zweistöckigen Wohneinheiten sowie den über Treppen erreichbaren, unten an Meer gelegenen Palmenhain, in dem sich die einstöckigen Doppel– oder Einzelbungalows befanden. Wir erhielten den Bungalow 104, einen der am schönsten gelegenen Bungalows wenige Meter vom Meer entfernt.

 

An den 4 Sternen beginnt schon der Zahn der Zeit zu knabbern, auch wenn die Eröffnung gerade erst einmal 2 Jahre her ist. Der Chefkoch ist übrigens Inder, was man bei vielen Gerichten merkte. Die laut Plan angekündigten Themenbuffets wie italienisch, international usw., fielen immer mehr oder weniger gleich aus. Hervorzuheben ist die wirklich sehr schmackhafte, knusprige Pizza, die man sich mittags im Restaurant am Pool bestellen konnte. In diesem Restaurant wurde auch fast immer abends gegessen, abhängig von der Wetterlage, da ein großer Teil des Restaurants nicht überdacht war.

 

Im November herrscht in Sansibar die kleine Regenzeit, man muss also ab und an mit kräftigen Schauern rechnen. Von unseren 14 Tagen Urlaub hatten wir aber das Glück, nur an 2 Tagen Regen zu haben. Aufgrund des oft kräftigen Regens zeigt sich die Natur auf Sansibar in üppigem Grün. Früchte und Gewürze gedeihen hier prächtig. Ich habe noch nie eine so schmackhafte Ananas gegessen.
Da die Insel nicht allzu viele Sehenswürdigkeiten oder Tiere zu bieten hat, sollte man die Touren in die Hauptstadt Zanzibar Town mit der Altstadt Stonetown, auf eine Gewürzplantage und in den Jozani Forest auf jeden Fall machen.

 

Wir kombinierten den Besuch von Stonetown mit dem Besuch einer Gewürzplantage am Nachmittag. Nachdem wir von Fisherman Tours am Hotel abgeholt wurden erreichten wir nach einstündiger Fahrt Stonetown und unser Rundgang mit einem deutschsprachigen Führer begann am Fischmarkt. An diesem Tag waren anscheinend besonders viele Mantas ins Netz gegangen, die auf der Straße vor der Markthalle lagen und versteigert wurden. Unser Rundgang führte uns danach über den Fleisch– und Gemüsemarkt. Besonders auffällig waren die vielen geschnitzten Türen in Stonetown, die Auskunft geben über den sozialen Stand des Besitzers. Je reicher verziert und größer die Tür ist, desto reicher und einflussreicher ist der Eigentümer des Hauses. Im Jahre 2000 wurde Stonetown von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt.

 

Eine der nächsten Stationen war der ehemalige Sklavenmarkt. Genau an dieser Stelle steht heute die anglikanische Christuskirche. Hier war einst der Umschlagsplatz für Sklaven aus Ostafrika. In einem niedrigen Kellerraum wurden die Sklaven, bis zu 75 Männer und in einem zweiten Raum bis zu 75 Frauen und Kinder, wochenlang eingepfercht. Mit grausamen Hieben von Peitschen und Prügelstöcken wurde damals die Widerstandsfähigkeit der Sklaven getestet. Eine schwedische Künstlerin schuf ein Mahnmal einer Sklavenfamilie, das heute vor der anglikanischen Kirche, im Boden eingelassen, zu sehen ist. Nach dem Besuch eines Kindergartens, wo wir ein Handvoll Kugelschreiber für die Kinder hinterließen, setzten wir unseren Rundgang durch Stonetown fort.

 

Der nächste Anlaufpunkt war das Africa House, ein beliebter Treffpunkt für Reisende. An diesem Platz, auf der Terrasse gibt es den schönsten Sonnenuntergang von Sansibar zu sehen. Bevor wir unseren Rundgang fortsetzten, machten wir es uns auf der Terrasse bequem, tranken etwas und genossen den Blick auf das Meer.
Vorbei am Haus von Freddie Mercury, der auf Sansibar 1946 geboren wurde, erreichten wir das alte Fort. Das Fort wurde im 17. Jahrhundert von Arabern aus den Steinen einer Kapelle erbaut und hat bis heute eine sehr wechselvolle Geschichte. Seit 1994 wird es als Kulturstätte genutzt, wo z.B. Filmfestivals stattfinden. Es kann aber auch für private Veranstaltungen, wie z.B. Hochzeiten, gemietet werden.

 

Unsere nächste Station war das „House of Wonders“ . Es erhielt den Namen, weil es das erste Haus in Sansibar und wahrscheinlich in ganz Afrika war, das über die ersten technischen Errungenschaften der westlichen Welt verfügte. Es hatte elektrisches Licht, fließendes Wasser, eine Toilette mit Wasserspülung und einen elektrischen Fahrstuhl.
Unser Mittagessen nahmen wir auf der Terrasse des Serena Hotels in Stonetown ein. Danach verließen wir Stonetown, nicht ohne noch einmal am Haus von David Livingstone gehalten zu haben. Hier bereitete er 1866 seine erste Expedition ins Landesinnere von Afrika vor.

 

Nach halbstündiger Fahrt erreichten wir die Gewürzplantage, die von drei Familien geführt wurde und auf der alle für die Ausfuhr wichtigen Gewürze wuchsen. Mit dem Spruch: „Bleib da wo der Pfeffer wächst“ ist sicherlich Sansibar gemeint.
Seit dem 19. Jahrhundert hat Sansibar den Spitznamen „Gewürzinsel“, da hier nicht nur der Pfeffer wächst, sondern Nelken, der Exportschlager Muskatnuss, Chili, Vanille, Sternfrucht und vieles mehr.

 

Einige Tage später verbrachten wir einige Stunden im Jozani Forest, das einzige Urwaldgebiet auf Sansibar, das nach dem Holzausverkauf übrig geblieben ist und 1960 von der Regierung als Schutzgebiet erklärt wurde. Wir wurden von einem Führer durch den Wald geführt, der uns nach einem Rundgang zu den seltenen roten Colobus Affen brachte, so ziemlich der einzigen Attraktion dieses Waldes. Nur hier auf Sansibar gibt es diese Affen noch.

 

Einige Bilder von Sansibar...