Gambia
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Gambia (Aussprache: [ˈgambi̯a]; englisch The Gambia [ðə ˈgæmbɪə]) ist eine Republik in Westafrika, die an den Ufern des Gambias liegt. Mit Ausnahme eines kurzen Küstenabschnittes an der Mündung des Flusses in den Atlantischen Ozean wird Gambia vollständig vom Staat Senegal umschlossen. Mit einer Fläche von ungefähr 11.000 Quadratkilometern ist das Land der kleinste Flächenstaat des Kontinentes. Gambia hat ungefähr 1,6 Millionen Einwohner.
Die ungefähr 740 Kilometer lange Grenze folgt auf einer Länge von etwa 480 km sowie einer Breite von 10 bis 50 km dem Verlauf des Gambia-Flusses. Abgesehen vom Küstenabschnitt ist Gambia vom zwanzigmal größeren Senegal umschlossen. Häufig wird das Land als eine Enklave bezeichnet, was aber nach der Definition inkorrekt ist. Der ungewöhnliche Grenzverlauf Gambias ergibt sich aus der Tatsache, dass dies die Reichweite der Kanonen der britischen Schiffe auf dem schiffbaren Teil des Flusses war.
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Klimatabelle Banjul
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Der Rundreiseverlauf
Bei Buchung des Urlaubs wussten wir, dass es kein Safariurlaub mit Elefant, Leopard und Co. sein würde, da es in Westafrika, insbesondere in Gambia diese Tiere nicht mehr gibt. Der Begriff „Land und Leute“ trifft die Rundreise am Besten. Wir haben viele Dörfer besucht, Menschen kennengelernt, in viele Hütten und Kochtöpfe geschaut. Die Menschen waren freundlich, aufgeschlossen und gastfreundlich.
Nach einem etwa 5,5 Stunden langen Flug kamen wir am sehr frühen Morgen in Banjul an und wurden vom lokalen Reiseleiter empfangen. Wir wurden zum nahegelegenen Hotel Sunset Beach gebracht, bezogen unsere Zimmer und frühstückten dann erst einmal.
Nach dem Frühstück ging es dann auf unsere erste Tour. Sie führte uns zuerst zu einem Geldwechsler, denn wir brauchten ja die einheimische Währung Dalasi. Wir fuhren dann weiter nach Bakau zum heiligen Krokodilsee Kachikally. Die Kultstätte ist schon seit Generationen im Besitz der Familie Bojang, vielleicht sogar schon seit dem 13. Jahrhundert. Nach einer Legende siedelte sich Ncooping Bojang in dem heutigen Bakau an und eines Tages kam eine Frau namens Kachikally und erzählte der Familie von dem Geheimnis des Teiches:
„Die übernatürlichen Kräfte seines Wassers helfen bei Unfruchtbarkeit und gegen Krankheit, sie wirken sich aber auch positiv auf das Erlangen von Wohlstand und politischer Macht aus.“
Kachikally befahl den Bojangs diesen heiligen Platz allen zugänglich zu machen und sich zeitlebens um den Pool zu kümmern und sie schickte die Söhne von Ncooping zum Fischen aus. Das erste, was sie fingen, sollten sie dann ins Becken befördern. Es waren zwei kleine Krokodile, die sich nach der Sage bis heute weiter vermehren. Das Wasser des Beckens soll Wunder bewirken, so nehmen die alten Frauen der Bojang-Familie dort heilige Waschungen vor. Sie „behandeln“ Frauen, die beispielsweise keine Kinder bekommen oder deren Kinder vermeintlich durch einen Fluch verstorben sind. Auch werden Münzen auf die Krokodile gelegt und diese dann ins Wasser gestoßen. Die Krokodile, deren Zahl auf siebzig geschätzt wird, sind heilig – sie dürfen sich frei vermehren.
Wir hielten bei der Weiterfahrt auf einem quirligen Markt auf dem alle möglichen Waren des täglichen Bedarfs angeboten wurden. Märkte sind die Treffpunkte der Bevölkerung.
Unsere nächste Station war dann ein Platz, wo uns die Herstellung von Batiken gezeigt wurde.
Am nächsten Morgen fuhren wir zur Fähre, die von Banjul nach Barra über den Atlantik fährt. Hunderte von Menschen und viele Autos warteten am Ufer auf das Ablegen der Fähre. Neben mehreren kleinen Fähren, die Nord- und Südufer des Gambia Flusses miteinander verbinden, ist die Fähre Banjul-Barra die Größte. Die Überfahrt dauert etwa 50 Minuten.
Wir fuhren nun also am Nordufer entlang. Im nächstgelegenen Dorf besuchten wir das Krankenhaus und gaben gebrauchte Krücken ab, die ein Mitreisender aus Deutschland mitgebracht hatte.
Nach mehreren Stops auf Märkten und bei Fischern, erreichten wir die zum Weltkulturerbe gehörenden Steinkreise von Wassu. Die Steinkreise liegen ungefähr fünfzehn Kilometer nordwestlich von Janjanbureh (ehemals Georgetown) bei dem kleinem Ort Wassu in der Central River Region.
Die Steine wurden um das 8. Jahrhundert von einer Megalithkultur auf früheren Gräbern aufgerichtet. Die Gewichte der zehn bis 25 Steine in jedem Kreis oder Doppelkreis betragen bis zu zehn Tonnen pro Stein. In der Größe variieren sie von einem bis zweieinhalb Metern in der Höhe und sind im Allgemeinen aus Laterit. Archäologen konnten bis heute noch nicht genau die Erbauer identifizieren und spekulieren über die genaue Funktion der Steinkreise. Anhand von gefundenen Waffen und kupfernem Armschmuck lässt sich vermuten, dass es sich um Herrschergräber handelt.
Mit einem Boot fuhren wir dann über den Gambia Fluss zu unserem Camp Jangjang Bureh.
Beim Frühstück am nächsten Morgen mussten wir besonders aufpassen. Affen klauten alles was nach Essbarem aussah, selbst wenn man daneben saß.
Wir fuhren dann mit der Fähre wieder zurück zum Südufer und besuchten den Ort, der früher Georgetown hieß.
Hier besuchten wir das alte Sklavenhaus, in dem die zu verkaufenden Sklaven unter furchtbaren Bedingungen eingesperrt waren. Der Sklavenhandel war Teil eines Dreieckhandels: Westafrikas Häuptlinge bekamen für ihre Menschenware von den Europäern Textilien, alte Gewehre, billigen Schnaps und Glasperlen. Die Besitzer der überseeischen Plantagen zahlten die europäischen Sklavenhändler mit ihren Erzeugnissen aus: Zucker, Tabak, Baumwolle, Gewürze und Kaffee. Zwischen 1700 und 1850 wurden aus "Senegambia" schätzungsweise 427.000 Sklaven verschleppt.
In einem kleinen Laden kauften wir einen Sack Reis um ihn als Gastgeschenk für eine Familie mitzunehmen, die wir auf dem Weg nach Tendaba besuchen wollten. Die Familie freute sich über das Geschenk, dass für sie eine Woche Essen bedeutete. Die Kinder freuten sich über mitgebrachte Bonbons.
Auf dem Weg nach Tendaba, stoppten wir an einem Kindergarten, der durch Spenden des RTL Spendenmarathons und anderer privater Sponsoren gebaut wurde und erhalten wird. Kinder zweier Dörfer sind hier im Kindergarten untergebracht. Hier konnte man eindrucksvoll sehen wo Spendengelder ankommen und wofür sie verwendet werden.
Nachdem wir im Tendaba Camp angekommen waren, machten wir eine Bootstour durch die Mangrovenlandschaft des Kiang West Nationalparks. Gambia ist bekannt für seine vielen Vogelarten, von denen wir einige hier sehen konnten.
Am nächsten Morgen machten wir einen Spaziergang durch das Dorf Tendaba, Wir besuchten einige Familien und schauten den Frauen bei der Arbeit zu. Das Wasser musste von einem Brunnen in 500m Entfernung geholt werden. Wir wurden überall freundlich empfangen und neugierig bestaunt.
Nach dem Besuch im Dorf ging es weiter zu unserem nächsten Ziel, dem Dorf Kanilai, in dem der Präsident von Gambia geboren wurde. Unsere Lodge war die Sindona Lodge. Am Nachmittag besuchten wir das Dorf und seine Bewohner. Freundlich aber neugierig beäugten uns die Kinder und die Erwachsenen. Die Frauen waren dabei, das Abendessen vorzubereiten.
Am folgenden Tag, unserem letzten Rundreisetag, fuhren wir in den Makasutu Cultural Forest Park, wo wir eine Bootsfahrt durch die Mangroven machten, einen Heiler besuchten und uns die Herstellung von Palmwein erklären ließen.
Von hier aus ging es direkt in unser Strandhotel Coco Ocean, wo wir die letzten 10 Tage unseres Urlaubs in einer Villa am Atlantik verbrachten. Das Hotel ist besonders hervorzuheben, es hat einen sehr guten Service und fantastisches Essen.